Das Beräumen brennender Strohballen bei einem Scheunenbrand oder das Umschlagen beschädigter Fässer nach einem Gefahrgutunfall, es gibt zahlreiche Einsatzszenarien, die das Tragen umluftunabhängigen Atemschutzes innerhalb der Baumaschinen des THW erforderlich machen. Ein möglicher Atemschutznotfall beim Baumaschinenführer stellt den Sicherheitstrupp vor große Herausforderungen und erfordert daher intensive Vorbereitung. Aus diesem Grund trainierten acht Baiersdorfer Atemschutzgeräteträgerinnen und -träger am Donnerstag, den 11. Mai 2023, im Rahmen eines Atemschutzworkshops am Beispiel des Radladers der THW Ortsverbandes Erlangen das Retten aus Baumaschinen.
Hierfür machten sich die Baiersdorfer THWler nach Dienstbeginn auf den Weg zum Nachbarortsverband Erlangen. Vor Ort wurde den Helferinnen und Helfern durch die Erlanger Kameradinnen und Kameraden ausführlich der Radlader vorgestellt. Neben technischen Details und den Gefahren im Fahrbetrieb lag der Schwerpunkt der Vorstellung v.a. in Maßnahmen zur Außerbetriebnahme und Sicherung des Radladers sowie im Aufzeigen möglicher Zugänge für Rettungsmaßnahmen.
Es folgten die ersten „Trockenübungen“. Ohne Atemschutz wurden mit Hilfe des Spineboards sowie mittels Rettungstuch, Bandschlingen und Karabinern unterschiedliche Möglichkeiten zur Rettung eines verunfallten Radladerfahrers aus dem Führerhaus ausprobiert und optimiert.
Anschließend folgte der Höhepunkt des Workshops. In zwei realitätsnahen Übungen wurden fiktive Atemschutznotfälle eingespielt. Zur Rettung des „verunglückten“ Radladerfahrers kam jeweils der Sicherheitstrupp zur Hilfe und konnte das zuvor erlernte und trainierte Wissen anwenden. Die eingesetzten Sicherheitstrupps erkundeten zuerst die Lage, sicherten den Radlader, räumten Trümmer zur Seite und öffneten passende Rettungszugänge. Nachdem die Atemluftversorgung des Fahrers mit Hilfe des Rettungspacksystems sichergestellt war, folgte die Rettung aus dem Führerhaus unter Verwendung des Spineboards.
Nach einer Abschlussbesprechung konnte das Atemschutznotfalltraining erfolgreich beendet werden. Im Verlauf dieses Workshops konnten die THWler ein Konzept zur Rettung verunfallter Radladerfahrer entwickeln und intensiv erproben. Ein großes Dankeschön geht an den THW Ortsverband Erlangen für die Zurverfügungstellung des Radladers sowie die tatkräftige Unterstützung.