Baiersdorf,,

Einsatzübung: Unglück auf Baustelle

"Alarm für den Technischen Zug des THW Baiersdorf. Nach schwerer Explosion auf einer Baustelle werden mehrere Personen vermisst, Näheres ist unbekannt!“ So lautete die Alarmmeldung am Freitag, den 31. August 2018, um 18:59 Uhr für die Helferinnen und Helfer des THW Ortsverband Baiersdorf.

Kurz nach dem Alarmeingang rückten die Baiersdorfer THWler mit MTW (Zugtruppfahrzeug), GKW I, GKW II mit LiMa und Mercedes Sprinter (MLW V) aus. An der Einsatzstelle im Zentrum Baiersdorfs angekommen zeigte sich den Einsatzkräften das volle Maß des Unglücks: Nach einer verheerenden Gasexplosion auf dem Gelände eines im Bau befindliche Wohnblocks wurden mehrere Bauarbeiter vermisst und aus einem Kohlebunker stieg dichter Rauch auf. Darüber hinaus war die Einfahrt zur Baustelle durch einen entwurzelten Baum blockiert. Sofort wurde durch die Mannschaft des GKW I der umgestürzte Baum zersägt und weggeräumt, um die Zufahrt zur Einsatzstelle freizumachen.

Nach erster Erkundung durch den Zugführer und die Gruppenführer wurden mehrere Trupps zum Absuchen der Baustelle im Innen- und Außenbereich sowie ein Atemschutztrupp in den Kohlebunker entsandt.

Im Außenbereich konnte unter einem tonnenschweren Bauschuttcontainer ein schwerst-eingeklemmter Bauarbeiter lokalisiert werden, der im weiteren Verlauf durch den Einsatz von Hebekissen leider nur noch tot geborgen werden konnte.

Im zweiten Obergeschoss des Rohbaus konnte nach wenigen Minuten eine am Arm verletzte Person aufgefunden werden. Nach der Erstversorgung erfolgte die Rettung durch das Treppenhaus. Des Weiteren wurde an einer Kreissäge ein abgetrennter Unterarm mit Hand gefunden. Das Amputat wurde fachgerecht versorgt und abtransportiert.

Nach weiterem Absuchen des ausgedehnten Gebäudekomplexes konnten zwei weitere Bauarbeiter gefunden werden. Ein Arbeiter mit Kopfplatzwunde wurde im Dachgeschoss lokalisiert und erstversorgt. Nach der Rettung aus dem Dachgeschoss wurde die Person mittels schiefer Ebene aus dem 2. Obergeschoss auf Erdgleiche verbracht und an den Rettungsdienst übergeben. Der andere Bauarbeiter konnte auf einem Gerüst an der Giebelwand des Gebäudes aufgefunden werden. Nach einem Stromunfall galt es diese Person mittels Abseilgerät (Rollgliss) und Schleifkorb abzuseilen.

Um einen Rauchabzug zu schaffen fertigten drei Atemschutztrupps im Kohlebunker einen Mauerdurchbruch an. Um ein Entzünden der Kohle zu verhindern bargen die Atemschutzgeräteträger darüber hinaus mittels Eimerkette die Kohle aus dem verrauchten Kohlebunker.

Parallel zu diesen Rettungs- und Bergungsmaßnahmen wurde das Übungsareal großflächig durch den Einsatz der Lichtmaste von GKW I und LiMa sowie mittels Schweinwerfer ausgeleuchtet.

Auch bei dieser Übung konnten die Baiersdorfer Helferinnen und Helfer ihren hohen Ausbildungsstand unter Beweis stellen und alle gestellten Aufgaben zielorientiert und geschickt meistern. Ein besonderer Dank gilt der Familie Kilian für die freundliche Zurverfügungstellung des Übungsobjektes.


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