In den Montagabendstunden des 23. April 2018 kam es in Baiersdorf im Stadtteil Wellerstadt zu einer Explosion. Zur Rettung zweier, nach dem Unglück vermisster, Personen wurde die 2. Bergungsgruppe des THW Baiersdorf alarmiert.
Nach Erreichen der Unglücksstelle verschaffte sich der Gruppenführer einen ersten Überblick und ließ auf Grund starker Rauchentwicklung parallel zwei Atemschutztrupps ausrüsten. Die Erkundung ergab, dass ein Zugang zur Person nur über einen Kriechgang möglich war. Mit der Säbelsäge konnte der Zugang geöffnet werden und ein erster Trupp unter Atemschutz zur Erkundung in den Kriechtunnel vordringen. Aufgrund der sehr starken Rauchentwicklung und der damit verbundenen sehr geringen Sicht mussten sich die Atemschutzgeräteträger im Gang vorsichtig vortasten. Dies erschwerte die Arbeiten, die nötig waren, um im Gang vorwärts zu kommen, zusätzlich. Langsam aber sicher kämpfte sich der Trupp durch den Kriechtunnel in einen Raum vor. Hier konnten die zwei vermissten Personen aufgefunden werden.
Ein fingierter Atemschutznotfall forderte nun den Sicherungstrupp. Unter Nullsichtbedingungen galt es mit vereinten Kräften einen verunfallten Atemschutzgeräteträger aufzufinden und aus dem Tunnelsystem zu retten. Im Anschluss wurde die Rettung der zwei vermissten Personen durch einen dritten eingesetzten Atemschutztrupp durchgeführt.
Solch eine realitätsnahe Einsatzübung ist für jeden Atemschutzgeräteträger Pflicht und muss mindestens einmal jährlich absolviert werden. Sie dient dazu, dass die Helferinnen und Helfer einen praxisorientierten Einsatzablauf durchlaufen und den Umgang mit den Atemschutzgeräten trainieren, um im Ernstfall sicher agieren zu können.