Bundesautobahn 3,,

Gefahrstoffaustritt: THW unterstützt Bergung und Sicherung havarierter Ladung nach LKW-Unfall

Am Dienstag, den 17. Januar 2017, gegen 18:40 Uhr kam es auf der BAB 3 zwischen Rastanlage Steigerwald und Anschlussstelle Höchstadt-Nord in Fahrtrichtung Nürnberg zu einem schweren Auffahrunfall zwischen zwei LKWs. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Fahrer des auffahrenden LKW eingeklemmt. Die Ladung des zweiten LKW wurde beschädigt, so dass ätzende und gesundheitsgefährdende Flüssigkeit austrat.

Während der eingeklemmte Fahrer durch die Feuerwehren aus Wachenroth und Höchstadt an der Aisch befreit wurde, wurde der Austritt des Gefahrstoffs am vorderen LKW festgestellt. Durch das nachgeforderte Team um den Fachberater „Gefahrgut“ des Landkreises Erlangen-Höchstadt konnten die ausgetretenen Stoffe identifiziert und die Schutzmaßnahmen eingeleitet werden. Es handelte sich um verschiedene ätzende und gesundheitsgefährdende Flüssigkeiten, die beim Gerben in der Leder- und Pelzindustrie Verwendung finden. Bereits ausgelaufener Gefahrstoff konnte durch Kräfte der Feuerwehr Adelsdorf mittels Chemikalienbinder abgebunden werden. Um eine Vollsperrung der BAB 3 für weitere Stunden zu vermeiden wurde entschieden, den noch fahrbereiten Gefahrstoff-LKW durch das THW zum nahegelegenen Parkplatz „Flurholz“ zu eskortieren und dort die Bergungsarbeiten fortzusetzen.

Zur Unterstützung der Bergung und Sicherung der havarierten Ladung wurde gegen 20:25 Uhr der Fachberater des THW Baiersdorf durch die Einsatzleitung angefordert. Nach Rücksprache mit den Kräften vor Ort war abzusehen, dass weitere THW-Kräfte benötigt werden würden. Daher wurde um 20:32 Uhr die SEG des THW Baiersdorf alarmiert.

Nachdem benötigtes Zusatzmaterial durch die THWler auf die Fahrzeuge verladen war, rückten die Baiersdorfer Helferinnen und Helfer mit MTW, GKW I, Unimog-Kran, MLW V, LKW mit Tandemanhänger (Beladung - Gabelstapler), GKW II mit LiMa und PKW OV zur Einsatzstelle „Flurholz“ aus.

Vor Ort wurde der Parkplatz großflächig mit diversen Scheinwerfern und den Lichtmasten von GKW I und LiMa ausgeleuchtet. Parallel bereiteten sich die Atemschutzgeräteträger auf den bevorstehenden Gefahrstoffeinsatz vor und statteten sich mit Chemikalienschutzanzügen und umluftabhängigem Atemschutz aus. Darüber hinaus wurden der Gabelstapler sowie Unimog-Kran für die Ladungsbergung in Stellung gebracht. Durch Kräfte der Feuerwehr Höchstadt wurde die Dekontaminationsschleuse in Betrieb genommen.

Zuerst galt es zu erkunden, wie viele Fässer mit welchem Inhalt leckgeschlagen waren. Daraufhin wurde in langwieriger Arbeit mit Hilfe von Gabelstapler, Unimog-Kran und Man-Power ein Teil der unbeschädigten Gefahrgutladung abgeladen, um vorsichtig an die leckgeschlagenen und defekten Fässer heranzukommen. Diese wurden dann in einem Spezialcontainer einer Fachentsorgungsfirma umgeladen. Darüber hinaus musste die THWler bereits ausgelaufene Flüssigkeit abbinden. Hierfür mussten sechs Trupps mit je zwei Helferinnen bzw. Helfern unter Atemschutz in Chemikalienschutzanzüge eingesetzt werden.

Der Einsatz konnte für die eingesetzten 26 Baiersdorfer Helferinnen und Helfer gegen 06:00 Uhr nach fast 10 Stunden beendet werden. Der Ortsverband Baiersdorf bedankt sich bei der Feuerwehr Höchstadt an der Aisch für die sehr gute Zusammenarbeit und beim Fachberater „Gefahrgut“ für die sehr gute fachliche Beratung. Darüber hinaus danken wir den Kräften der BRK Bereitschaft Höchstadt für die rettungsdienstliche Absicherung der Gefahrgutbergung.


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