In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, den 31. Mai 2013, hatte langanhaltender, starker Regen dazu geführt, dass zahlreiche Bäche und Flüsse über die Ufer traten.
Am stärksten traf es in der Nacht den Landkreis Forchheim. Um 04:45 Uhr wurde das THW Baiersdorf zusammen mit der Sandsacklogistik des Landkreises Erlangen-Höchstadt alarmiert, um Sandsäcke in die betroffenen Gemeinden im Landkreis Forchheim zu transportieren. Schon während der ersten Transportfahrt nach Neunkirchen am Brand spitzte sich die Hochwasserlage im Landkreis Erlangen-Höchstadt zu, weshalb dann auch Sandsacktransporte im Landkreis Erlangen-Höchstadt durchgeführt wurden.
Die Sandsäcke wurden in Bubenreuth unter der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Bubenreuth gefüllt, in Gitterboxen bzw. auf Paletten gepackt und auf THW-LKW verladen, die die Sandsäcke dann auf Anforderung betroffener Gemeinden verteilten. Über den ganzen Freitag hinweg wurden auf diese Weise Sandsäcke, hauptsächlich im östlichen Landkreis, verteilt. Die Transporte wurden durch die Erlanger THW-Kollegen mit drei LKW unterstützt. Vom THW Baiersdorf wurden der LKW und der Unimog mit Anhänger eingesetzt. Parallel zum Sandsacktransport wurde die 1. Bergungsgruppe mit GKW I, MLW und MTW des THW Baiersdorf im Industriegebiet Baiersdorf eingesetzt, um die Wassermassen des Dauerregens soweit einzudämmen, dass in den dort ansässigen Firmen größere Wasserschäden verhindert werden konnten. Hierfür wurden Sandsackbarrieren errichtet und Pumparbeiten durchgeführt.
Am Freitagabend wurde von der BAB 3 gemeldet, dass auf Höhe des Parkplatzes „Weißer Graben” die Fahrbahn überflutet sei. Nach Erkundung durch das THW wurde in Absprache mit der Polizei und der Autobahnmeisterei ein Sandsackwall errichtet. Um das Überfluten durch einen nahgelegenen Bach zu verhindern, wurden durch das THW Baiersdorf und das THW Erlangen Sandsäcke an zwei betroffenen Stellen auf die Autobahn verbracht. Durch diese Maßnahme konnte eine Sperrung der Autobahn verhindert werden. Um den Pegel der Entwässerungsgräben im Industriegebiet Baiersdorf weiter zu senken wurde vom THW eine 250 kg schwere Tauchpumpe (Förderleistung 4300 l/min) installiert, denn in der folgenden Nacht wurden weitere starke Regenfälle erwartet. Im Laufe des Abends hatte sich die Lage in Baiersdorf und Umgebung stabilisiert, sodass gegen 22:00 Uhr die letzten Sandsacktransporte für diesen Tag abgeschlossen werden konnten. Das THW Baiersdorf war mit 25 Helfern im Dauereinsatz.
Einsätze am Samstag, 01.06.2013
Am Samstag hat sich das Einsatzgeschehen vom östlichen Landkreis in den westlichen Teil Erlangen-Höchstadts verlagert. Um 13:00 Uhr wurde der THW-Fachberater durch die Feuerwehr Hesselberg alarmiert. Durch das Hochwasser wurde das Wasser rückwärts in die Notentwässerung des Kanals gedrückt, wodurch es zum Kanalrückstau gekommen war. Als Maßnahme wurde mit BIG-Packs (großer Sandsack, 1m³) ein Einlaufrohr im Bach umstellt, um den Kanal vom rückgestauten Wasser zu lenzen. Mittels des Unimog-Kranes wurden die BIG-Packs im Bachlauf positioniert. Im weiteren Einsatzverlauf wurden durch den LKW des THW Baiersdorf sechs Paletten Sandsäcke der Sandsacklogistik des Landkreises und ein THW-Notstromaggregat (8 kVA) für den Nachtbetrieb der Pumpe nach Hesselberg verbracht. Insgesamt wurden durch den LKW des THW Baiersdorf im Laufe des Samstags 1500 Sandsäcke nach Hesselberg und in die Gemeinden Höchstadt an der Aisch und Adelsdorf transportiert.
Um 19:00 Uhr wurde das THW durch die Feuerwehr Adelsdorf alarmiert. In der Hebeanlage im Bauhof waren die Pumpen ausgefallen und es wurden große Pumpen benötigt. Die elektrische Störung konnte durch das THW Baiersdorf behoben werden, jedoch reichte die vorhandene Pumpleistung nicht mehr aus, um das ankommende Wasser zu verarbeiten. Hierfür wurde ein THW-Fachberater des Ortsverbandes Erlangen zur Einsatzstelle alarmiert. Nach der Erkundung wurde die Fachgruppe Wasserschaden-Pumpen des Ortsverbandes Erlangen zur Absenkung des Pegels des örtlichen Kanalnetzes angefordert. Die Einheiten des THW Erlangen waren bis Sonntag um 06:00 Uhr im Einsatz.