Anfang März erwartete die Baiersdorfer Jugendlichen ein etwas anderer Dienstablauf. Denn die Vorbereitung und Durchführung des Dienstes übernahmen dieses Mal drei ältere Jugendliche. Die Jugendbetreuer fungierten hier lediglich als Beobachter. Aufgrund der guten vorangegangenen Ausbildung der „Gastdozenten“ war dies aber kein Problem. Auf dem Programm stand eine Ausbildung zum Anheben und Bewegen von Lasten sowie zum Umgang mit Leitern und der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) mit anschließender Kurzübung.
Im ersten Abschnitt der Ausbildung wurden ausführlich der Aufbau der Hebekissen inklusive der wichtigen Sicherheitsvorschriften erklärt. Als Objekt stand eine Gitterbox zur Verfügung, welche ordnungsgemäß angehoben und laufend unterbaut werden musste. Der zweite Abschnitt bestand in der Sichtprüfung und im Anlegen der PSAgA, diese wird im THW verwendet, um Helfer an absturzgefährdeten Stellen zu sichern. Dabei kommt es vor allem auf einen einsatzbereiten Gurt und das richtige Anlegen an. Der letzte Teil bestand im Umgang mit den Leitern. Es wurden die einzelnen Leiterteile erklärt/benannt und der Umgang nähergebracht.
Nach der Ausbildung am Vormittag galt es für die Jugendlichen das Gelernte in einer Übung anzuwenden. Beide Gruppen wurden unterrichtet, dass in einem Industriegebäude zwei Personen vermisst werden. Daher musste zuerst das Gebäude nach möglichen Aufenthaltsorten der Personen durchsucht werden, um diese anschließend retten zu können. Schnell wurde eine Person auf einem Hochregal liegend und eine weitere in einem versperrten Kellerraum verschüttet ausgemacht.
Gruppe 1 rüstete sich hierfür mit PSAgA und Leitern aus, um den Verletzten auf dem Hochregal zu erreichen. Nachdem die Person erreicht und erstversorgt wurde, konnte parallel eine schiefe Ebene aufgebaut werden. Gruppe 2 baute währenddessen Hebekissen auf, um eine Last vom Eingang zum Keller wegzuziehen. Hebekissen und Holzbalken wurden dabei so ausgerichtet, dass mit Stahlrohren, die als Rollen fungierten, die Last nach dem Anheben weggerollt werden konnte. Um die Bodenbelastung gering zu halten, wurde hierfür mit Holz unterbaut.
Gruppe 1 wurde zwischenzeitlich mit dem Bau der schiefen Ebene fertig und es stand die Rettung mittels Schleifkorbrettung kurz bevor. Als Herausforderung stellte sich hierbei das Verbringen der Person in den Schleifkorb unter beengten Raumverhältnissen heraus. Nachdem die Person im Schleifkorb liegend schonend auf der schiefen Ebene auf Erdgleiche gebracht wurde, konnte sie dem Rettungsdienst übergeben werden. Auch Gruppe 2 machte sich nach dem Beseitigen der Last auf in den Keller, um zur Person vorzudringen. Nach dem Erreichen und Versorgen der Person, wurde die Rettung kurz besprochen. Die Jugendlichen entschieden sich dafür Teile der alten Kellertreppe zu beräumen und die Person über diese nach oben ins Freie zu ziehen.
Nach dem Retten der Personen aus dem Hochregal und aus dem Keller sowie dem Aufräumen des eingesetzten Materials, konnte dieser gelungene Dienst erfolgreich beendet werden.