Beim Ausbildungsdienst am Freitag, den 6. März 2015, befasste sich die 1. und 2. Bergungsgruppe des THW Baiersdorf mit dem Thema „Retten und Bergen aus Trümmern“.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung, die v.a. die Gefahren an der Einsatzstelle, die taktischen Grundsätze beim Bergungseinsatz, das Vorgehen im Kriechgang sowie den Verletztentransport im schwierigen und beengten Gelände als Schwerpunkte hatte, folgte der praktische Teil.
Hier galt es für die zwei Baiersdorfer Bergungsgruppen nacheinander und unabhängig voneinander zwei vorbereitete Hindernisparcours zu durchlaufen:
Erster Parcours:
Beim ersten Parcours musste eine Person, die in eine Grube abgestürzt war und dort unter mehreren Betonplatten eingeklemmt war, gerettet werden. Die Schadensstelle wurde großräumig ausgeleuchtet und parallel dazu erste Hindernisse mittels Trennschleifer, Säbelsäge und Greifzug beseitigt. Erst dann konnte in einen Kriechgang vorgedrungen werden, in dem wiederum Hindernisse zu beseitigen waren. Am Ende des Kriechgangs konnte eine bewusstlose und eingeklemmte Person in einer Grube lokalisiert werden. Bevor der Verletzte gerettet werden konnte, musste die Grube zuerst auf toxische oder explosive Gase kontrolliert und im Anschluss abgestützt werden. Erst dann konnten die Betonplatten mit Hilfe von Brechstangen, Kettenzug bzw. Akku-Schere-Spreizer von der Person gehoben werden. Somit war die Person befreit und konnte nach der Rettung durch den Kriechgang an den Rettungsdienst übergeben werden.
Zweiter Parcours:
Beim zweiten Parcours galt es eine bewusstlose Person zu retten, die sich am Ende eines ca. 12 m langen Kriechgangs befand. Nachdem das Areal großflächig ausgeleuchtet war, drang der erste Trupp, gesichert mit Auffanggurt und Sicherungsseil in den Kriechgang vor. Hier mussten, um zum Verletzten vorzudringen, diverse Hindernisse, wie Stein- und Holzwände, Armierungsgitter und Gefahrstoffe zum Ausgang geräumt bzw. mittels Säbelsäge beseitigt werden. Im Anschluss konnte die Person erstversorgt und mit Hilfe der Bergeschleppe ins Freie gebracht werden. Hier wurde die Person auf den Schleifkorb umgelagert und durch schwieriges Gelände zum Rettungsdienst transportiert.
Ziel dieser Ausbildung war es, das Retten und Bergen von Personen aus Trümmern und damit das Arbeiten in stark beengter Umgebung zu trainieren. Darüber hinaus sollten die Helferinnen und Helfer durch das viele Kriechen und Arbeiten unter Platzmangel an ihre körperlichen Grenzen herangeführt werden.