Langlau,,

Übungswochenende 2016 in Langlau am Brombachsee

Um das Retten und Bergen aus beschädigten Häusern üben zu können, trainierte eine Gruppe von 15 Baiersdorfer Helferinnen und Helfern von Freitag, den 02. September bis Sonntag, den 04. September 2016 auf dem THW Übungsgelände in Langlau am Brombachsee.

 

Tag 1 – Freitag, der 02. September 2016:

„Retten und Bergen aus Schadenslagen“ unter diesem Motto stand das Übungswochenende 2016 des THW Baiersdorf. Hierfür machten sich am Freitagnachmittag die Helferinnen und Helfer mit Mercedes Sprinter (MLW V), GKW I, LKW und MTW als Zugtruppfahrzeug auf den Weg zum Brombachsee. Ziel war das Übungsgelände des Ortsverbandes Gunzenhausen in Langlau am Brombachsee. Auf diesem Gelände mit u.a. Trümmerkegel, Übungsturm und teilzerstörten Gebäuden können Bergungsgruppen ideal THW-typische Szenarien üben.

Nach der Ankunft in Langlau wurden die Fahrzeuge entladen, die Schlafräume bezogen und parallel am Grill das Abendessen zubereitet. Im Anschluss an das Abendessen wurde bei einbrechender Dunkelheit in einer gut zweistündigen Übung der THW-Einsatz nach Terroranschlägen geübt sowie die THWler für das richtige Verhalten bei solchen Lagen sensibilisiert. In der Übung galt es neben großflächigem Ausleuchten und Absuchen des Geländes auch diverse Personen aus beengten Lagen zu Retten und zu Bergen sowie einen Landeplatz für einen Rettungshubschrauber auszuleuchten.

 

Tag 2 – Samstag, der 03. September 2016:

Am Samstag stand für die Baiersdorfer THWler nach einem reichhaltigen Frühstück Stationsausbildung auf dem Plan.

Die ausgebildeten Brennschneider trainierten intensiv an diversen Werkstücken den Umgang mit dem Brennschneidgerät der 1. Bergungsgruppe.

Für die übrigen Helferinnen und Helfer waren zwei Stationen vorbereitet:

An der ersten Station übten die Teilnehmer mit Hilfe von Hebekissen, Hydropressen und Zahnstangenwinden das Anheben und sichere Unterbauen von Lasten.

An der zweiten Station wurden Möglichkeiten zum Abdichten eines leckgeschlagenen Tanks trainiert. Nachdem das richtige Verhalten und einsatztaktische Vorgehen bei Gefahrgutunfällen besprochen war, probierten die THWler unterschiedlichste Methoden zum Abdichten des Tanks aus und erörterten die Vor- und Nachteile. Neben den klassischen Keilen und Tankdichtstopfen kamen hier auch Schnellbaustützen, Spanngurte, Hebekissen, Antirutschmatten und Erdnägel zum Einsatz.

Am frühen Nachmittag direkt nach dem Mittagsessen wurde der Zugtrupp und die Bergungsgruppe zu einer Gasexplosion in einem Mehrfamilienhaus „alarmiert“. In dem stark zerstörten Wohnhaus wurden mehrere Personen vermisst. Um in das Erdgeschoss vordringen zu können mussten die eingesetzten Baiersdorfer THWler einen Mauerdurchbruch erstellen. Nachdem der Durchbruch erstellt war konnte ein Trupp vordringen und eine eingeklemmte Person finden, erstversorgen, befreien und schließlich mittels Bergeschleppe retten. Parallel zu Rettung der ersten Person drang ein Trupp in das erste Obergeschoss vor und konnte hier eine zweite Person mit einer schweren Pfählungsverletzung finden und erstversorgen. Um die Person retten zu können musste mit Hilfe des Trennschleifers das pfählende Metall gekürzt werden. Die Rettung der zweiten Person erfolgte dann mittels Leiterhebel auf Erdgleiche. Darüber hinaus konnte im ersten Obergeschoss eine dritte Person ausfindig gemacht werden, die über eine schiefe Ebene gerettet wurde. Eine weitere Aufgabe für die Bergungshelfer bestand darin diverse Hindernisse zu beseitigen um einen Gashahn abdrehen zu können. Nachdem alle Personen gerettet und an den Rettungsdienst übergeben waren, konnte die Übung erfolgreich beendet werden.

Nach einer kurzen Verschnaufpause wurde der Zugtrupp und die Bergungsgruppe erneut „alarmiert“. Nach einem Betriebsunfall wurden auf einem Firmengelände mindestens vier Personen vermisst. Nachdem THW-Kräfte an der Einsatzstelle angekommen waren konnte eine verwirrte Person, die hinter einer Türe eingeschlossen war ausfindig gemacht werden. Mit Hilfe des Trennschleifers konnte die Türe geöffnet und die Person betreut und befragt werden. Die Baiersdorfer Helferinnen und Helfer erkundeten das weitläufige Gelände und konnten drei weitere Personen ausfindig machen:

Eine zweite Person war mit den Beinen zwischen zwei Betondeckenelementen eingeklemmt. Mit Hilfe der Zahnstangenwinde konnte die obere Betondecke angehoben, mit Hölzern unterbaut und die Person befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden.

Außerdem wurden eine dritte Person in einem Hohlraum im Trümmerkegel geortet. Bevor die Rettung der Person durchgeführt werden konnte, wurden diverse Gefahrenstellen, wie zum Beispiel Gefahrstoffe aus dem Arbeitsbereich entfernt. Um zur Person im Trümmerkegel vordringen zu können mussten diverse Hindernisse beseitigt und der Weg mittels Säbelsäge freigeschnitten werden. Als es im Hohlraum zu Rauchentwicklung kam, entschied sich der vorgedrungene Trupp für eine Crashrettung auf der Bergeschleppe.

Um eine vierte eingesperrte Person retten zu können, mussten die THWler mit dem Brennschneidgerät eine Rettungsöffnung in eine Stahldecke schneiden. Als die Rettungsöffnung groß genug war, konnte die Person betreut werden. Zur Rettung nach oben wurde die Person anschließend mit Hilfe von Steckleitern, Krankentrage und Arbeitsleinen aufgehebelt.

Durch das professionelle Vorgehen der eingesetzten Helfer konnten die vier vermissten Personen gefunden, befreit, gerettet und die Übung damit erfolgreich beendet werden.

Nach dem Abendessen stand noch eine weitere kleine Übung an. Bei völliger Dunkelheit mussten nach einem Unfall auf einer Baustelle zwei Arbeiter von einem Gerüst gerettet werden. Die Einsatzstelle wurde mit Hilfe des Lichtmasts des GKW I großflächig ausgeleuchtet. Das Verbringen der abgestürzten Arbeiter auf Erdgleiche erfolgte mit Hilfe des Abseilgerätes (Rollgliss). Nachdem auch die letzte Aufgabe des Tages erfolgreich beendet war, ließen die Baiersdorfer Helferinnen und Helfer den Übungstag gemütlich am Lagerfeuer ausklingen.

 

Tag 3 – Sonntag, der 04. September 2016:

Am Sonntag wurde nach dem Frühstück gemütlich abgebaut, zusammengepackt und die Heimreise angetreten. Am Nachmittag war die komplette Einsatzbereitschaft des Technischen Zuges in der Unterkunft wiederhergestellt.

 

Während des gesamten Übungswochenendes haben die Helferinnen und Helfer etliche Szenarien erfolgreich abgearbeitet und den Ausbildern ihren sehr guten Ausbildungsstand gezeigt. Durch die Übungen wurden die THWler an ihre körperlichen Grenzen geführt. Dennoch konnte die gesamte Gruppe jede Aufgabe erfolgreich meistern

Das THW Baiersdorf bedankt sich sehr herzlich beim Ortsverband Gunzenhausen für die unkomplizierte Zurverfügungstellung des Übungsgeländes in Langlau.


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